1878 Bismarck Sozialistengesetze Kladderadatsch, Nr. 31. 7. Juli 1878

    Seit der Reichsgründung von 1871 verfolgte Otto von Bismarck gegenüber der Sozialdemokratie, dem politischen Katholizismus und den ethnischen Minderheiten eine repressive Politik mit dem Ziel, die politischen Gegner des Kaiserreichs auszuschalten. Im Mai 1878 legte er dem Reichstag ein Gesetz „wider die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ vor, dem die Kammer aber die Zustimmung verwehrte. Bismarck löste den Reichstag daraufhin auf und rief für den 30. Juli Neuwahlen aus.

    Die im Wahlkampf veröffentlichte Zeichnung warnte die Liberalen davor, mit der Zustimmung zum Sozialistengesetz ihre eigene politische Freiheit einzubüßen: „Der Pfeil ist auf die Socialdemokraten gerichtet; wie aber, wenn er über das Ziel hinausfliegt?“