Der Weg in die Politik
1847 – 1850
Im Alter von 31 Jahren begann Bismarck in unruhigen Zeiten eine Karriere als Abgeordneter. Er positionierte sich als Verfechter konservativ-royalistischer Interessen und lehnte die Forderungen der Revolutionäre von 1848 ab. In seiner ersten bedeutenden Rede betonte er den Machtanspruch Preußens.
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Diplomatenjahre
1851 – 1861
Bismarcks politische Laufbahn entwickelte sich langsam. Sein erstes Amt führte ihn nach Frankfurt am Main; dort vertrat er Preußen beim Deutschen Bund. Erst nach weiteren Stationen als Diplomat in St. Petersburg und Paris erhielt er den lang ersehnten Ruf nach Berlin und wurde preußischer Ministerpräsident.
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Bismarck als Ministerpräsident
1862 – 1871
Als König Wilhelm I. Bismarck zum Ministerpräsidenten berief, erhoffte er sich von ihm eine Lösung des Verfassungskonflikts im Sinne der Krone. Da aber eine Verständigung nicht zustande kam, regierte Bismarck ohne parlamentarische Zustimmung. Erst 1866 wurde der Verfassungskonflikt mit einem Kompromiss gelöst.
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Die „Einigungskriege“
1864 – 1871
Für Bismarck stand die möglichst machtvolle Stellung Preußens im Zentrum seiner Politik. Die Gründung eines kleindeutschen Nationalstaates gewann für ihn erst in den späten 1860er-Jahren an Bedeutung. Der Weg dorthin führte über drei Kriege, die die politische Landschaft Europas deutlich veränderten.
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Der Weg zur deutschen Einheit
1867 – 1871
Nach dem preußisch-österreichischen Krieg von 1866 entstand mit dem Norddeutschen Bund der Kern eines deutschen Nationalstaates. Durch die Verbindung mit den süddeutschen Staaten wurde er 1871 zum Deutschen Reich erweitert, das mit seiner Verfassung als föderaler Fürstenbund angelegt wurde.
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Kooperation mit den Liberalen
1871 – 1878
Die Fürsten gründeten das Deutsche Reich als monarchischen Bundesstaat, sie übten auch die oberste Staatsgewalt aus. Aber die liberalen Politiker hofften, dass auf die Einheit mehr bürgerliche Freiheiten folgen würden. Sie kooperierten daher im Reichstag mit Bismarck, um Modernisierungen durchzusetzen.
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Der Kampf gegen die „Reichsfeinde“
1871 – 1890
Es gab Bevölkerungsgruppen, die nicht einmütig hinter der Reichsgründung standen: die Sozialdemokraten, die in der Zentrumspartei organisierten Katholiken sowie die ethnischen Minderheiten. Bismarck unterstellte ihnen, Kaiser und Reich schaden zu wollen, und setzte sie daher Repressionen aus.
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Außen- und Bündnispolitik
1871 – 1890
Bismarck ließ sich in seiner Außenpolitik ausdrücklich nicht von „Gefühlen“, sondern von den staatlichen „Interessen“ leiten. Seine größte Sorge galt der dauerhaften Existenzsicherung des Deutschen Reiches. Daher schuf er ein Bündnissystem, das den Frieden unter den maßgeblichen Mächten in Europa sichern sollte.
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Global- und Kolonialpolitik
1862 – 1890
Die fünf europäischen Großmächte standen im Fokus der Außenpolitik Bismarcks. Aber auch mit den USA, China und Japan war ihm eine Verständigung wichtig. Er beförderte für kurze Zeit die Bildung eines deutschen Kolonialreiches und billigte als Gastgeber der Berliner Afrika-Konferenz die koloniale Aufteilung Afrikas.
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Bismarcks Sozialgesetzgebung
1881 – 1890
Die Industrialisierung vergrößerte die Anzahl der Arbeiter und Arbeiterinnen, von denen viele in großer materieller Not lebten. Bismarck ließ daher ein System von Sozialversicherungen etablieren, das europaweit vorbildlich war. Er verband damit die Hoffnung, die Arbeiterschaft für die Monarchie zu gewinnen.
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„Kanzler ohne Amt“
1890 – 1898
Die Entlassung Bismarcks aus allen Ämtern wurde im In- und Ausland zunächst mit Bestürzung und Besorgnis, dann aber auch mit Erleichterung aufgenommen. Er begab sich nach Friedrichsruh in den Unruhestand, kritisierte Kaiser und Regierung und wurde von seinen Verehrern zunehmend zur Kultfigur erhoben.
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Morddrohungen und Attentate
1863 – 1890
Seit seiner Ernennung zum preußischen Ministerpräsidenten wurde Bismarck aus politischen Gründen verbal attackiert und mit dem Tod bedroht. 1866 schoss der Student Ferdinand Cohen-Blind auf ihn, 1874 der Geselle Eduard Kullmann. Beide Attentate überstand Bismarck mit viel Glück nur leicht verletzt.
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