Otto von Bismarck – Erinnerung

71 sw 141895 Friedrichsruh Otto von Bismarck Stiftung

Ein Mythos entsteht

1890 – 1914


Die öffentliche Wahrnehmung Bismarcks verdoppelte sich bereits zu seinen Lebzeiten: Neben den Politiker, zu dessen Bilanz Erfolge und Fehlleistungen zählten, trat die zunehmend verklärte Figur des Reichsgründers. Im ganzen Land wurden ihm zu Ehren Denkmäler errichtet, Straßen und ein Heringsgericht benannt.

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Bismarck Kult 1915

 

Bismarck-Kult

1915 – 1918


1915 wurde Bismarcks 100. Geburtstag unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs gefeiert. Am Beispiel der lange zuvor geplanten Feste sowie der Postkarten und Münzen, die aus diesem Anlass verkauft wurden, lassen sich Facetten der politischen Kultur in der letzten Phase des Deutschen Kaiserreichs herausarbeiten.

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72 sw Stapellauf Bismarck 1939

Politische Vereinnahmung

1919 – 1945


Die Erinnerung an Bismarck durchlief in Weimarer Republik und NS-Diktatur mehrere Phasen. Die republikfeindliche Rechte versuchte, den Reichsgründer zu vereinnahmen, aber auch Bürger und Arbeiter pilgerten nach Friedrichsruh. Nach 1933 verdrängte der Führerkult um Hitler langsam die Erinnerung an Bismarck.

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73 sw adenauer im bismarck museum

Geteilte Erinnerung

1945 – 1990


Nach dem Abklingen politischer Auseinandersetzungen über die Geschichte wandelte sich in der Bundesrepublik die Sicht auf Bismarck und das Kaiserreich auf der Basis der historischen Forschung. In der DDR wurde dagegen versucht, diese wichtige Phase der Nationalstaatsbildung dem Vergessen zu überlassen.

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74 sw Karte Hamburg

Bismarck heute

1990 – 2022


Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten setzte keine Bismarck-Renaissance ein. Vielmehr versachlichte sich die Debatte über seinen Stellenwert in der deutschen und europäischen Geschichte weiter. Seit 1996 wird die Forschung auch von der Otto-von-Bismarck-Stiftung in Friedrichsruh vertieft.

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Das Hamburger Bismarckdenkmal

Eine Einordnung


In Hamburg steht das weltweit größte Bismarck-Denkmal: Eine Rolandsfigur, die in Richtung des offenen Meeres blickt. 1906 als Dank für die Reichsgründung und als Symbol für die kaufmännische Freiheit errichtet, werden damit gegenwärtig auch Aspekte der kolonialpolitischen Vergangenheit Deutschlands verknüpft.

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Goettingen

Bismarckierung

Orte rund um den Globus

Der längst verblasste Bismarck-Kult ist bis heute öffentlich sichtbar. Dem ersten Reichskanzler sind Denkmäler und Türme gewidmet, Straßen, Schulen und Gaststätten trugen oder tragen noch seinen Namen. Die „Bismarckierung“ schafft eine Grundlage für die wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Phänomen.

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