Kindheit und Ausbildung
1815 –1839
Im Alter von sechs Jahren musste Bismarck das elterliche Gutshaus verlassen und wurde in Berlin eingeschult. Während des Jurastudiums und Referendariats fiel er vor allem auf, weil er viel feierte, auf Brautschau war und Schulden machte. Sehr bald merkte er, dass ihn der Staatsdienst langweilte und zu sehr in seinen Freiheiten beschnitt.
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Gutsherr und Abgeordneter
1839 – 1851
Bismarck übernahm mit seinem Bruder die pommerschen Güter des Vaters. Er bewirtschaftete sie erfolgreich, erwarb sich auf Bällen, Jagdpartien und bei Trinkgelagen aber den zweifelhaften Ruf eines „tollen Junkers“. Bald langweilte ihn auch das Landleben und er gab seinem Lebensweg eine neue Richtung. Er heiratete und wurde Politiker.
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Diplomat
1851 – 1862
Der preußische König hatte lange gezögert, den erzkonservativen Bismarck mit einer öffentlichen Aufgabe zu betrauen. 1851 war es dann doch so weit, er wurde zum Gesandten beim Deutschen Bund in Frankfurt am Main ernannt. Weitere diplomatische Stationen des bald dreifachen Familienvaters waren die Hauptstädte St. Petersburg und Paris.
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Preußischer Ministerpräsident
1862 – 1871
Mitten in einer innenpolitischen Krise wurde Bismarck zum Ministerpräsidenten berufen. Er erwies sich schnell als durchsetzungsstark und zugleich in einigen Politikfeldern als kompromissbereit. Seine Außenpolitik zeigt in der Bilanz drei siegreich geführte Kriege, die den Weg zur Gründung eines kleindeutschen Nationalstaates ebneten.
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Reichskanzler
1871 – 1890
Laut Verfassung hatte sich Bismarck als Reichskanzler nur gegenüber dem Kaiser zu verantworten. Für die Verabschiedung von Gesetzen benötigte er dennoch die Zustimmung des Parlaments. Seine Politik umfasste die innenpolitische Konfrontation ebenso wie die Sozialgesetzgebung, eine europäische Friedenspolitik und den Beginn der deutschen Kolonialpolitik.
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Der Alte vom Sachsenwald
1890 – 1898
Bismarck verbrachte seinen Ruhestand in Friedrichsruh bei Hamburg. Er ging allerdings nicht nur spazieren und fuhr aus, sondern mischte sich über die Presse weiterhin in die Politik ein und förderte den Kult, der sich um ihn entwickelte. Viele Deutsche blickten mehr und mehr positiv auf den „Reichsgründer“ zurück und verklärten ihn zum Mythos.