Bei einem Tischgespräch mit dem Fürsten Wilhelm Malte von Putbus in Versailles ereifert sich Bismarck im November 1870 über die Behandlung der französischen Zivilbevölkerung im Krieg.
Putbus erzählte darauf, indem das Gespräch auf die Behandlung der französischen Landbevölkerung kam, daß ein bayrischer Offizier ein ganzes schönes Dorf niedergebrannt und den Wein in den dortigen Kellern auslaufen zu lassen befohlen habe, weil die Bauern des Ortes sich verräterisch betragen hätten. Jemand anders bemerkt dazu, daß die Soldaten irgendwo einen über Verrat ertappten Curé [Priester] ganz fürchterlich durchgeprügelt haben sollten. Der Minister lobte wieder die Energie der Bayern, fügte aber mit Bezug auf den zweiten Fall hinzu: „Man muß die Leute entweder so rücksichtsvoll als möglich behandeln, oder unschädlich machen. Eins von beiden.“ Und nach einigem Besinnen fügte er hinzu: „Höflich bis auf die letzte Galgensprosse, aber gehenkt wird er. Grob darf man nur gegen Freunde sein, wo man überzeugt ist, daß sies nicht übelnehmen. Wie grob ist man zum Beispiel gegen seine Frau!“
Moritz Busch, Tagebuchblätter, Bd.1: Graf Bismarck und seine Leute während des Krieges mit Frankreich 1870-1871 bis zur Beschießung von Paris, Leipzig 1899, S. 424f.