In ihrer Sammlung über Bismarck-Worte schildert Christa Gräfin v. Eickstedt-Peterswaldt die Verhandlungen Bismarcks mit dem österreichischen Diplomaten Gustav von Blome über die Teilung der Verwaltung der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg im Juni 1865.
„Im Jahre 1865 war ich in Gastein mit dem Grafen Blome zusammen, einem Österreicher, mit dem ich über den sogenannten Gasteiner Vertrag verhandelte. Ich hörte, daß dieser geäußert habe, man könne den Charakter eines Menschen am besten beim Hasardspiele beurteilen, und daß er sich auf diese Theorie etwas zugute tue. Na wart! Dich soll das Wetter kriegen, dachte ich. Am nächsten Abend spielten wir eine Partie Quinze [französisches Kartenspiel] zusammen, und ich pointierte wie ein Unsinniger, setzte alles auf ganz unmögliche Karten und verlor in kurzer Zeit 500 bis 600 Gulden. Der Graf machte mir ernste Vorstellungen, auf die ich nur erwiderte, ach, es kommt nur darauf an, daß der Mensch Glück hat. Am nächsten Morgen schloß er mit mir ab. Eigentlich hätte mir der Staat die 600 Gulden ersetzen müssen.“
Christa Gräfin v. Eickstedt-Peterswaldt, Bismarckworte, in: Arthur von Brauer/Erich Marcks/Karl Alexander von Müller [Hrsg.], Erinnerungen an Bismarck. Aufzeichnungen von Mitarbeitern und Freunden des Fürsten, mit einem Anhange von Dokumenten und Briefen, Stuttgart 1915, S. 355